Das Becken- Dreh- und Angelpunkt

 

Zentrales Thema der SOMA-Körperarbeit ist die Ausrichtung des Beckens. Aufgrund seiner zentralen Lage im Körper bewirkt jede Fehlstellung des Beckens eine Fehlstellung der unteren Gliedmaßen, der Wirbelsäule und somit auch der oberen Gliedmaßen. Bei fast allen Menschen liegt eine leichte Verdrehung des Beckens vor und viele leiden, vor allem in zunehmendem Alter, an den negativen Auswirkungen auf den gesamten Organismus.

In den meisten Fällen ist dabei die linke Beckenschaufel mehr nach vorne geneigt als die rechte. Daraus bedingt sich der so weit verbreitete funktionelle Beinlängenunterschied .

  Die Ursache hierfür findet sich in der embryonalen Entwicklung. Während der letzten drei Schwangerschaftsmonate nimmt der Fötus aufgrund des sich immer mehr verengenden Raumes im Mutterleib eine Stellung ein, in der meist das rechte Bein mehr und das linke Bein weniger ausgestreckt werden kann. Dadurch spannt der linke Psoas-Muskel mehr an und zieht das Becken links nach vorne. Da auch der rechte Psoas mit anspannt, wenn auch nicht so stark wie links, kippt das gesamte Becken.

  Nachahmung der Fehlhaltungen der Erwachsenen und die fixierten Verklebungen machen diese Haltungsfehler zur Normalität und damit zur unentrinnbaren Gewohnheit.

  Der Psoas ist ein Muskel, dessen Bedeutung für die Bewegung und die Körperhaltung oft unterschätzt wird. Er entspringt an den Seitenflächen der obersten Lendenwirbel und ihrer Bandscheiben, setzt seinen Weg leicht s-förmig nach unten fort, durchquert die Beckenhöhle diagonal, kreuzt den Schambeinkamm und setzt mit seiner Sehne an der hinteren Innenseite des Oberschenkelknochens an. Wenn der Psoas normal funktioniert, gewinnt er bei jeder Beugebewegung des Rumpfes an Länge, schwingt beim Gehen die Beine nach vorne und stimuliert bei seiner Arbeit wichtige, in ihn eingebettete Nervengeflechte (Plexus Lumbalis und Solar-Plexus). Durch die chronische Anspannung ist dieser Muskel bei  den meisten Menschen verkürzt, verklebt und  daher weitgehend inaktiv. Die Kippung und  Verdrehung des Beckens ist nur die äußere sichtbare Folge.

  Ein schlecht funktionierender Psoas hat große nachteilige Auswirkungen:

  - Verschiebung der Lendenwirbelsäule nach vorne

  - damit verbundene Bandscheibenprobleme

  - negative Auswirkungen auf die Innervation der Eingeweide

  - Beeinträchtigung der Nährstoffversorgung und des Stoffwechsels sowie der Ausscheidungs- und Geschlechtsorgane

  - ungeordnete Kontur des Körpers

  - unstrukturierter Bewegungsablauf

  - unnatürliche Belastung und frühzeitiger Verschleiß vor allem der Hüft- und Kniegelenke

  Beim Gehen werden z.B., der Beinmuskulatur Aufgaben aufgebürdet, für die sie nicht geschaffen ist. In einem ausgewogenen Körper beginnen nicht die Beine mit der Bewegung des Gehens, sondern die Bewegung beginnt im Rumpf und wird durch den Psoas in die Beine weitergeleitet. Die Beine unterstützen die Bewegung und folgen

  Die Befreiung des Psoas-Muskels von Verklebungen und der Ausgleich seiner beiden Seiten bilden das Zentrum der SOMA-Körperarbeit. Das Becken wird wieder ins Lot gebracht und die Möglichkeit geschaffen für eine anmutige und organisierte Bewegung.

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